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Apps und Webseiten, Teil 1: NoForeignLand


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NoForeignLand ist ein soziales Netzwerk für Segler, das wir nicht mehr missen möchten. Im Juni 2021 wurde die Webseite, die es auch als App für iPhone und Android gibt, im Vereinigten Königreich registriert. Seitdem ist sie rasant gewachsen. Die Idee dagegen ist schon älter. 2017 kam der britische Langfahrtsegler Steve Neal während eines langen Winters in der Marina di Ragusa auf Sizilien auf die Idee, Positionen von Ankerbuchten auf einer Karte mit anderen Seglern zu teilen. Ein Detail kam zum anderen. Wie ist die Bucht bei welcher Windrichtung geschützt? Welchen Ankergrund gibt es auf welcher Tiefe? Gibt es einen Strand? Wie sieht es mit Restaurants, Bars oder Orte in der Umgebung aus?


Mittlerweile bietet das Netzwerk alle möglichen Informationen: Wo ist der nächste Arzt, der beste Handwerker, ein Bootsausrüster? Was kostet die Marina, gibt es eine Wäscherei, wann ist Happy Hour in der Bar? Auch können Segler ihre Position auf der Seite angeben, ihre Position tracken und direkt miteinander kommunizieren.

Jedes Icon eine nützliche Information, wie hier in Río Dulce, Guatemala
Jedes Icon eine nützliche Information, wie hier in Río Dulce, Guatemala

Die Bewertungen und Einträge kommen direkt von der Community, so bleibt NoForeignLand immer aktuell. Und es gibt kaum noch eine Bucht auf der Welt, die nicht skizziert ist. Wie bei allen sozialen Netzwerken gibt es natürlich auch Beiträge, die nach einer singulären schlechten Erfahrung im Brass in die Tastatur gehauen wurden. Was der eine mag, ist für den anderen eben ein Horror. Nur für den Hinterkopf.


Die wichtigsten Features


Funktion

Beschreibung

Orte & Erfahrungsberichte

Man kann tausende von Einträgen („place reports“) ansehen – von anderen Seglern verfasste Bewertungen und Fotos über Ankerplätze, Marinas etc.

Boot eintragen & Tracklog

Nutzer können ihr Boot auf der Karte zeigen, ihren Fahrtverlauf aufzeichnen und teilen, auch mit Familie und Freunden.

Gruppen & Community‑Interaktion

Es gibt Boote‑Gruppen, man kann Gleichgesinnte finden, und man kann über einen Chat mit anderen Booten in Kontakt treten.

„Near Me“ / Community‑Posts auf der Karte

Ein Feature, das erlaubt, öffentliche Gruppen‑Beiträge auf der Karte zu sehen (Fragen, Events, Warnungen), die von Seglern erstellt werden, die sich in deiner Nähe befinden.

Externe Datenquellen abonnieren

Es ist möglich, zusätzliche Datenlayer einzuschalten (z. B. Orcas‑Vorfälle in bestimmten Regionen), die von externen Projekten kommen.

Offline‑Funktionalität

Teile der Karten oder externer Daten können offline genutzt werden, was besonders auf See wichtig ist - oder bei einem Landbesuch auf der Suche nach einem bestimmten Ort.

Viele Informationen über Ankerplätze
Viele Informationen über Ankerplätze

Vorteile

  • Praxisnähe: Viele Informationen kommen direkt von anderen Seglern, was oft sehr aktuell und relevant ist.

  • Community: Themen wie Navigationsprobleme, lokale Warnungen oder Erfahrungsberichte werden in Echtzeit geteilt.

  • Flexibilität auf See: Offline‑Zugriff, Kartenfunktionen und das Live‑Tracking machen die App nützlich auch ohne durchgehende Verbindung.

Verschiedene Ansichten: Gerade die Satellitenbilder geben in abgelegenen Buchten Hinweise, wo man das Eisen am besten werfen sollte, wo Sand zu finden ist.
Verschiedene Ansichten: Gerade die Satellitenbilder geben in abgelegenen Buchten Hinweise, wo man das Eisen am besten werfen sollte, wo Sand zu finden ist.

Nachteile

  • Sprachlich / Regionale Abdeckung: Viele Inhalte sind auf Englisch und viele Daten stammen aus populären Segelgebieten. Für abgelegene Regionen oder weniger frequentierte Gebiete kann die Information dünn sein.

  • Abhängigkeit von Nutzerbeteiligung: Wenn niemand einen Ort beschreibt oder bewertet, gibt’s keinen Eintrag.

  • Datenqualität und Verlässlichkeit: Erfahrungsberichte sind subjektiv, und manchmal sind Kartenmarker, Bedingungen oder Bewertungen ungenau oder veraltet.

  • Akkunutzung: Wie bei vielen ortsbezogenen Apps wird auch hier GPS und eventuell häufiger Datenabgleich benötigt, was Akku beansprucht.

Segler können ihre Positionen teilen und tracken und direkt mit anderen Seglern in Kontakt treten.
Segler können ihre Positionen teilen und tracken und direkt mit anderen Seglern in Kontakt treten.

Wer sollte NoForeignLand nutzen

  • Segler, die oft unterwegs sind und flexibel auf lokale Informationen angewiesen sind

  • Leute, die gerne mit anderen Segelnden vernetzt sein wollen

  • Liveaboards, die über längere Zeiträume auf dem Wasser sind und offline auf Daten zugreifen müssen

  • Alle, die neue Ankerplätze, Marinas und Versorger in fremden Regionen entdecken wollen

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beim segeln 2.HEIC

Über mich

Jens Brambusch, Jahrgang 1972, ist studierter Islamwissenschaftler und arbeitete viele Jahre als Reporter  bei der Financial Times Deutschland (FTD) und dem Wirtschaftsmagazin Capital . Ausstieg 2018. Seitdem Buchautor und freier Journalist. Schreibt noch gelegentlich für Magazine wie Stern, Spiegel oder Capital, regelmäßig für das Wassersportmagazin Float. 

 

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